Operationen an der Nase

Die Nase wächst ein Leben lang. Daher entstehen Wünsche nach ästhetischen wie auch funktionalen Veränderungen oftmals auch erst im Erwachsenenalter.

Ob es dann darum geht, die Nasenscheidewand zu begradigen oder den als störend empfundenen Nasenhöcker zu entfernen – der plastischen und ästhetischen Chirurgie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Eine Nasen OP bei einem niedergelassenen HNO-Arzt ist nahezu in jeder größeren Stadt möglich.

Doch wann ist wirklich eine OP notwendig? Führen diese zum gewünschten Ergebnis? Und wer trägt die Kosten?

Erfahren Sie in diesem Bericht alles Wissenswerte zum Thema Nasen OP.

 

Nasen OP ist nicht gleich Nasen OP

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das eine separate, vom Mund getrennte Nase besitzt. Daher dient dieses Sinnesorgan zu weitaus mehr als nur zum Riechen und Atmen - die Form der Nase bestimmt auch den Charakter unseres Gesichtes.

Deshalb ist es für uns nicht nur wichtig, dass sie sich harmonisch in das Gesicht einfügt, denn Form und Funktion der Nase geben sich ein Stelldichein.

Daher muss auch die Physiologie gegeben sein, damit der Mensch sich wohlfühlt und gesund bleibt.

Manchmal muss der Natur nachgeholfen werden, dafür existieren verschiedene Arten der Nasen OP – rein ästhetische, rein funktionale und Mischformen. Während ästhetische Nasenoperationen darauf abzielen, eine weiche, höckerfrei und schmale Form der Nase zu erzielen, geht es bei funktionalen OPs darum, das Stützgerüst aus Knochen und Knorpeln so hingehend zu verändern, dass eine freie Nasenatmung möglich ist.

In vielen Fällen verschmelzen ästhetische und funktionale Elemente und Patienten haben einen doppelten Benefit.

 

Es existieren folgende Verfahren zur Operation der Nase:

  • Septorhinoplastik

  • Umformung der Nasenspitze

  • Höckerabtragung

  • Aufbau einer Sattelnase

  • Begradigung einer Schiefnase

  • Verschmälerung einer Breitnase

  • Verkürzung einer Langnase

  • Aufbau einer Kurznase

  • Nasenscheidewandkorrektur

  • Verkleinerung der Nasenmuscheln

  • Beseitigung von Engstellen

  • Nasenrekonstruktionen

 

 

Was kann der Patient nach einer Nasen OP erwarten?

Da die nicht-operative Nasenkorrektur mittels Botos oder Hyaluronsäure nur temporäre Ergebnisse erzielt, tendieren die Mediziner meistens zu invasiven Verfahren – den Nasenoperationen.

Bei diesen wird entweder Gewebe abgetragen oder aus dem Ohr entnommenes Gewebe implantiert.

Ob Nasenscheidewand, Nasenflügel oder Nasenrücken – operiert wird ausschließlich am knöchernen oder knorpeligen Stützgerüst.

Alle anderen Weichteile wie Haut oder Bindegewebe formen sich mit der Zeit und passen sich dem neuen Stützgerüst an. Diese Angleichung kann sich mehrere Monate hinziehen und ist erst nach etwa einem Jahr vollständig abgeschlossen.

Die meisten Operationen an der Nase werden minimalinvasiv mithilfe von Laser, Ultraschall, Elektrokaustik oder Radiofrequenz durchgeführt, einige Eingriffe verlangen jedoch eine offene Nasen OP.

Die Chirurgen versuchen jedoch immer, durch den Einsatz hochwertiger Technik so wenig wie möglich äußerlich sichtbare Narben zu hinterlassen.

 

Etwa 95% der Patienten sind im Nachgespräch, welches etwa 1 Jahr nach der Operation stattfindet, mit dem Ergebnis zufrieden. Es ist jedoch möglich, dass eine Nachkorrektur bzw. Nachoperation notwendig ist.

Dieser Eingriff kann in den meisten Fällen jedoch unter örtlicher Betäubung stattfinden und ist im Aufwand und im Risiko nicht mit der Haupt-OP zu vergleichen.

 

Wann beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten?

Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sieht vor, dass die Kosten für Nasenoperationen nur dann übernommen werden, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.

  • Schlafstörungen, welche durch eine eingeschränkte Nasenatmung hervorgerufen werden

  • Nasenkorrektur im Rahmen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte-Therapie

  • Operation nach einem Nasenbeinbruch

  • Loch in der Nasenscheidewand, welches geschlossen werden muss

In welcher Höhe die private Krankenversicherung die Kosten übernimmt, muss individuell vom Patienten abgeklärt werden.

 

 

Besonders häufig: die Nasenscheidewand OP

Die Nase hat folgende Funktionen:

  • Regulation des Luftstroms

  • Erwärmung, Reinigung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft

  • Weiterleitung der Luft an den Riechkolben (Geruchsentstehung)

  • Resonanzraum beim Sprechen

Um diese Funktionen erfüllen zu können, ist der korrekte Aufbau der Nase notwendig.

Dabei spielt das sogenannte Septum eine wichtige Rolle.

Die Nasenscheidewand trennt das rechte Nasenloch vom linken und damit auch die Nasennebenhöhlen. In der Regel sind wir Menschen nicht symmetrisch, sodass auch das Septum nicht genau mittig liegt.

Bei etwa 1/3 aller Personen ist die Verschiebung der Nasentrennwand jedoch so stark von der Mittellinie, dass es zu Problemen kommt.

In der Regel werden alle oben genannten Funktionen nicht mehr vollständig erfüllt. Dann liegt die Indikation zu einer Septum OP vor.

 

 

Bei welchen Beschwerden wird eine Nasenscheidewandkorrektur relevant?

Der HNO-Arzt wird eine Empfehlung für die Nasen OP ausstellen, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

  • chronisch behinderte Nasenatmung, welche durch eine ausgeprägte Septumsverschiebung hervorgerufen wird

  • Kombination aus übermäßiger Nasenschleimhautbildung und Septumsverschiebung

  • chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen durch eine Belüftungsstörung aufgrund einer Septumsverschiebung

  • Nasenbeinfraktur

 

Da das Wachstum erst ab dem 16. bis 18. Lebensjahr abgeschlossen ist, wird eine Korrektur der Nasenscheidewand erst danach durchgeführt.

Denn die Wachstumsfuge von Kindern und Jugendlichen liegt im Übergang zwischen dem knöchernen und knorpeligen Anteil der Nase – ein früher Eingriff in diesem Areal kann zwar kurzzeitigen Erfolg bringen, zieht aber sehr häufig eine Nachoperation nach Abschluss des Wachstums mit sich.

Nach akuten Verletzungen im Bereich der Nase wird jedoch auch vor dem 18. Lebensjahr operiert. Wie auch bei allen anderen Nasenoperationen ist das endgültige Ergebnis mit einer verbesserten Nasenatmung und den damit einhergehenden reduzierten Begleiterscheinungen erst nach etwa 6 bis 12 Monaten zu erwarten.

 

Dauer und Ablauf der Nasenscheidewand OP

In der Regel dauert der Eingriff etwa 2 Stunden und erfolgt unter Vollnarkose.

Bei vielen Patienten führt eine Vorbereitung durch schleimhautabschwellende Medikamente zu einer verminderten Blutung. Mittels kleinem Schnitt direkt unter dem Septumsknorpel eröffnet der Chirurg die Nasenscheidewand.

Die Knorpelhaut wird dabei abgehoben und von der Schleimhaut getrennt. Über natürlich vorkommende Tunnel in der Nasenscheidewand werden die Deformitäten korrigiert. Im Anschluss wird die begradigte Trennwand an einen kleinen Knochenvorsprung im oberen Drittel der Nase angenäht und der Schnitt verschlossen.

Es ist notwendig, die Nasenscheidewand für mindestens 24 Stunden zu schienen und zu tamponieren.

 

Welche Risiken birgt die OP der Nasenscheidewand?

Neben den allgemeinen Operations- und Narkoserisiken birgt die Septums OP noch weitere Risiken. So kann es nach einer Korrektur der Nasenscheidewand auch zu Hämatomen, Abszessen, Infektionen, Schleimhaut-Nekrosen, Sensibilitätsstörungen im Gaumen, Perforationen, Verwachsungen oder Formveränderungen der Nase kommen.

Um diese Risiken zu minimieren ist es wichtig, verschiedene unterstützende Maßnahmen nach der Operation zu befolgen.

 

Spezielle Nachsorge nach der Nasenscheidewandoperation

In den ersten 24 Stunden sollte der Operationsbereich in kurzen Intervallen gekühlt werden.

Dies verringert die Gefahr der Schwellung und der Einblutung. Von einer Dauer-Kryotherapie ist jedoch abzusehen, da die Zellteilung und Zellregeneration ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius stagniert, diese jedoch für den Genesungsprozess essentiell wichtig sind. Des Weiteren wird zur Bettruhe geraten, bis die Tamponaden und Schienen entfernt sind.

In der ersten Woche nach der Septum OP sollten die Patienten ausschließlich in Rückenlage und mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Nur so kann eine ungewollte Deformation der noch weichen Nasenknorpel und einer damit einhergehenden Schiefnase vorgebeugt werden. Aus dem gleichen Grund wird in den ersten 7 Tagen auch vom Tragen einer Brille abgeraten.

Schnäuzen und Niesen müssen Sie nach der Operation in jedem Fall vermeiden, da dabei der Druck auf die Nase zu groß ist.

Tupfen Sie stattdessen Sekret oder Blut von der Nase und niesen Sie mit weit geöffnetem Mund. So können Sie verhindern, dass die inneren und äußeren Nähte reißen. Nach der Bettruhe sollten Sie sich noch für etwa 6 Wochen schonen.

Denn übermäßige Bewegung kann zu Blutungen führen. Dazu zählt nicht nur Sport, sondern auch schweres Tragen, Toben mit Kindern, Sauna, Sonnenbaden oder Kopf-über-Bewegungen. Alle Beschäftigungen, welche mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden sind, sollten Patienten für etwa 3 Monate pausieren. Hiervon betroffen sind Kontakt-, und Ballsportarten sowie Tollen mit Kindern und Tieren.

Verzichten Sie auf blutverdünnende Schmerzmittel wie Aspirin nach der Operation. Greifen Sie lieber zu Paracetamol oder Ibuprofen.

 

Fazit

Die Nase als Mitte des Gesichtes und ältestes Sinnesorgan unterliegt im Laufe der Jahre vielen Veränderungen.

Einige dieser Veränderungen werden von uns als ästhetisch störend empfunden, andere beeinträchtigen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Eine Nasen OP kann helfen. Jedoch bedarf es einer sorgfältigen Abklärung, einer professionellen Durchführung und einer verantwortungsvollen Nachsorge. Dann kann die Nasenoperation auch zu dem gewünschten Erfolg führen.

 

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