Warzen operativ entfernen

In Apotheken und Drogeriefachmärkten werden unzählige Produkte zur Behandlung von Warzen angeboten.

In der Regel sind diese für den Laiengebrauch zugelassen und können zu Hause angewandt werden. Voraussetzung ist ein guter Allgemeinzustand.

Doch die meisten Warzenmittel setzen eine sehr lange Therapiezeit voraus.

Ungeduld, Ungenauigkeit oder Nebenwirkungen führen nicht selten dazu, dass die rezeptfreien Warzenmittel nicht zum gewünschten Erfolg führen. Zudem werden die Kosten für die Eigentherapie nicht von den Krankenkassen übernommen. 

Deshalb kann es in Frage kommen, dass sich Betroffene zur Warzenbehandlung in medizinische Hände begeben. Viele Dermatologen bieten in ihrer Praxis mehrere Methoden zur Entfernung diverser Warzen an.

Doch welche Therapie ist bei welcher Warzenart die Beste? Und wie läuft die Behandlung ab? Und wer übernimmt die Kosten dafür?

Lesen Sie in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema „Warzen operativ entfernen“ und erfahren Sie mehr über die chirurgische Warzenbehandlung beim Arzt.

 

Anzeige

 

 

Wann sollten Warzen operativ entfernt werden?

Indikationen für eine operative Entfernung von echten Warzen

Alle frei verkäuflichen Warzenmittel sind nur für Menschen konzipiert, die nicht vorerkrankt sind und die Fähigkeit besitzen, die Therapie konsequent und nach den Empfehlungen des Herstellers durchzuführen.

Daher können Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen oder auch Kinder nicht auf die Eigentherapie zurückgreifen.

Zu groß wäre die Gefahr, dass gesundes Gewebe unbemerkt zerstört wird und sich Infektionen bilden oder die sehr empfindliche Kinderhaut Schaden nimmt. Deshalb ist in diesen Fällen eine Warzentherapie bei einem Mediziner absolut anzuraten.

Warzen im Gesicht, im Genitalbereich oder am After sollten nicht mit den herkömmlichen Warzenmitteln therapiert werden.

Denn zum einen ist die Haut im Gesicht und im Genitalbereich sehr empfindlich, sodass Keratolytika (Hautschicht-Auflöser) oder Vereisungspräparate schnell in tiefere Hautschichten vordringen und diese schädigen könnten.

Zum anderen können bei der Eigentherapie durch unsachgemäßen Gebrauch schnell Hautschäden entstehen, die dann narbig verheilen. Insbesondere im Gesicht ist dies nicht wünschenswert, auch im Genitalbereich können Hautschäden mit starken Schmerzen verbunden sein.

Daher sollte die chirurgische Warzenbehandlung in Erwägung gezogen werden.

In der Regel bilden sich Warzen allein wieder zurück, doch dieser Zeitraum kann sich über mehrere Monate erstrecken.

Da die meisten echten Warzen durch Viren übertragen werden und diese im Körper lange schlummern, können sich auch bei richtiger Anwendung von Warzenmitteln innerhalb kürzester Zeit neue Warzen bilden (Rezidiv), wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Auch eine Selbstansteckung ist möglich und führt nicht selten zu weitaus mehr Warzen. Die neuen Hautwucherungen sind häufig schwerer zu behandeln und nicht selten therapieresistent, weshalb ein Mediziner diese dann chirurgisch entfernen sollte.

Während einige Warzen als kaum störend empfunden werden, schmerzen andere stark oder schränken im Alltag ein.

Die Selbstbehandlung der störenden Hautanhängsel ist für viele Menschen mit einem zu langen Therapiezeitraum verbunden, sodass sie lieber eine operative Warzenbehandlung vorziehen. 

 

Unechte Warzen chirurgisch entfernen

Während echte Warzen, die durch Viren übertragen werden, in vielen Fällen selbst therapiert werden können, ist das bei unechten Warzen nicht möglich. 

Stielwarzen, auch weiche Fibrome genannt, sind gutartige Hautwucherungen, die sich als kleine, gestielte Hautanhängsel zeigen.

Sie sind zwar nicht ansteckend, können aber sowohl kosmetisch als auch mechanisch störend sein. Die Therapie mit Keratolytika oder Vereisungspräparaten ist hierbei wirkungslos.

Verzichten Sie auf eine Selbsttherapie mit Schere, Messer oder Bindfaden – überlassen Sie die Entfernung von Stielwarzen lieber dem Arzt. 

Wie auch Stielwarzen gehören die Alterswarzen zur Kategorie der unechten Warzen, weil sie nicht durch Viren verursacht werden und daher nicht ansteckend sind.

Die Ursache für die Entstehung sogenannter Keratosen ist bislang ungeklärt. Aufgrund ihres Vorkommens im Gesicht können sie schnell zu einem ästhetischen Problem werden. Mediziner sind jedoch in der Lage, diese Warzen problemlos chirurgisch zu entfernen. 

 

Wer übernimmt die Kosten für die Warzenentfernung?

In der Regel müssen Warzen nicht entfernt werden, da sie sich im Laufe der Zeit selbst zurückbilden. Ausnahmen sind beispielsweise Dornwarzen, die an der Fußsohle lokalisiert sind und beim Gehen starke Schmerzen verursachen.

Deshalb müssen die Kosten für eine Warzenentfernung normalerweise vom Patienten selbst getragen werden. Entscheidend dafür ist die Einschätzung des Arztes.

Nur in wenigen Fällen plädiert er beispielsweise bei einer mechanischen Störung durch eine Warze für eine chirurgische Abtragung, sodass die Krankenkasse die Kosten übernehmen muss.

Kosmetische Indikationen sind immer mit einer Kostenübernahme durch den Patienten verbunden.

Je nach Art der Warzenbehandlung kann die Therapie zwischen 25 und 70 Euro pro Sitzung kosten. Da mehrere Einheiten notwendig sind, kann eine operative Warzenentfernung teuer werden.

 

Anzeige

 

 

Welche Methoden der operativen Entfernung gibt es?

Laser OP

Die Abtragung der Warze mithilfe eines Lasers basiert auf dem Prinzip der Verbrennung.

Der Laser erhitzt das Warzengewebe innerhalb kurzer Zeit so stark, dass die Zellstrukturen zerstört werden und die Warze austrocknet. Innerhalb weniger Wochen fällt das tote Hautgewebe ab. Je nach Größe und Lokalisation der Warze können zwei bis drei Sitzungen notwendig sein. 

Die Laser OP findet vor allem bei Dornwarzen am Fuß sowie bei vulgären Warzen und unechten Warzen Anwendung. 

Farbstoff-Laser

Bei der Farbstoff-Laser-Behandlung wird ein Laser benutzt, der die Blutgefäße, welche die Warze versorgen, zerstört. Dadurch können sich die Warzenzellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen und sterben ab. 

Vor allem bei Warzen im Gesicht oder im Genitalbereich ist dieses Verfahren indiziert, da es nahezu keine Narben hinterlässt und fast ohne Rezidive zum Erfolg führt. Auch unechte Warzen lassen sich dadurch entfernen.

Nachteil ist jedoch, dass die Farbstoff-Laser-Therapie ein sehr langwieriges Verfahren ist, bei dem die Betroffenen mit 3 bis 12 Sitzungen rechnen müssen, je nach Tiefe der Warze. 

Elektrokoagulation

Die Elektrokoagulation dient einerseits der Abtragung von Warzengewebe und andererseits der Vorbeugung von Rezidiven. Der Arzt betäubt dabei das umliegende Gewebe und schmort dann konzentrisch die Haut bis zur Basalschicht ab.

Ziel ist, einerseits die aktiv wuchernden Warzenzellen abzutöten und andererseits inaktive, schlummernde infizierte Zellen zu eliminieren. 

Dieses Verfahren ist bei echten Warzen sehr erfolgversprechend, doch schmerzhaft.

Da sich durch die Hitze zudem auch Narben bilden können, wird die Elektrokoagulation ausschließlich an Körperregionen angewandt, die nicht direkt einsichtig sind, beispielsweise an den Fußsohlen oder an den Händen. 

Kauterisation

Die Kauterisation ist ein Verfahren, bei der das Warzengewebe durch elektrischen Strom zerstört werden soll. Da die Impulse jedoch nur die oberste Schicht erreichen, sind mehrere Sitzungen notwendig. Das Verfahren eignet sich für alle Arten von Warzen an nahezu allen Körperregionen. 

Kürettage

Unter Kürettage versteht sich die Entfernung von Warzen mithilfe eines medizinischen Instrumentes (Kürette). Vor dem Einsatz der Kürette steht jedoch eine Behandlung mit Keratolytika.

Diese sollten das Warzengewebe aufweichen, sodass der Mediziner mithilfe des chirurgischen Löffels die Warze abschaben kann. In der Regel sind mehrere Sitzungen nötig, da die Keratolyse nur in der obersten Hautschicht stattfinden kann.

Zudem ist bei einem zu tiefen Gebrauch die Gefahr von Blutungen aus der Warze und damit der Verbreitung der Viren zu hoch. Die Kürettage eignet sich nur für echte Warzen an nicht einsehbaren Körperstellen wie Fuß oder Hand. 

Herausschneiden der Warze 

Während es früher üblich war, Warzen mithilfe eines Skalpells einfach herauszuschneiden, findet diese Methode heutzutage kaum noch Anwendung.

Grund dafür ist die hohe Gefahr, durch Blutungen eventuelle Warzen-Viren zu verschleppen.

Auch die Narbenbildung ist manchmal unschön und führt zum Teil zu noch größeren Einschränkungen als die Warze selbst.

 

Ist man nach einer Warzenoperation krankgeschrieben?

Einerseits sind die Schmerzen nach einer Warzen OP nicht zu unterschätzen, andererseits können die Wunden durch Laser oder Kürette auch einschränkend sein. Daher ist es möglich, dass Sie nach einer chirurgischen Warzenentfernung an den Fußsohlen oder an den Händen auch krankgeschrieben werden, bis Sie wieder problemlos auftreten und laufen bzw. ihre Hände benutzen können. 

Weil die Warzen bei Kindern oftmals kleiner sind und dadurch die Therapie oberflächlicher ist, haben diese meist mit weitaus weniger Schmerzen oder Einschränkungen zu kämpfen und können oft schon am nächsten Tag wieder die Schule besuchen. 

 

Wie verläuft die Nachbehandlung und Heilung nach einer Warzen OP?

Die Nachbehandlung variiert und ist abhängig von der Tiefe der Warze, der Art des chirurgischen Eingriffs und des Warzentyps. Während oberflächliche Flachwarzen oder Alterswarzen schon nach 3 Tagen wieder verheilt sein können, ist die Haut einer tiefen Dornwarze erst nach etwa 2 Wochen wieder neu gebildet und schmerzfreies Auftreten möglich. 

Daher ist es in jedem Fall förderlich, die Wunde möglichst abzudecken und keiner Reibung oder Sonnenexposition auszusetzen. Spezielle Heilsalben unterstützen die Neubildung von Hautzellen und glätten die Narbe. 

Wenn Kinder eine chirurgische Warzenentfernung hinter sich haben oder wenn sich Erwachsene im Intimbereich Warzen operativ entfernen haben lassen, so sollte eine Spezialsalbe auf die Wunde aufgetragen werden. Der behandelnde Dermatologe wird Sie dazu entsprechend beraten. 

In jedem Fall sollten Sie ein Nachgespräch wahrnehmen. In diesem untersucht der Arzt die verheilte Wunde und kann feststellen, ob die Therapie ausreichend war. Zudem kann er Ihnen Tipps geben, wie Sie in Zukunft Warzen vermeiden. 

 

Anzeige

 

 

Fazit

Die operative Warzenentfernung ist eine Option, die besonders bei Kindern, Menschen mit Vorerkrankungen, Personen mit Warzen im Gesicht oder im Genitalbereich sowie bei unechten Warzen zum Einsatz kommt. Dermatologen haben verschiedene Möglichkeiten, Warzen chirurgisch zu entfernen.

Ob Laser, Kürette oder Strom – in der Regel sind auch die operativen Warzenentfernungsmethoden mit einer längeren Behandlungsdauer verbunden. Die Kosten werden nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn körperliche Beschwerden durch die Warze entstehen. Lassen Sie sich daher von Ihrem Arzt ausführlich über die Möglichkeiten der chirurgischen Warzenentfernung beraten. 

Aktuelle Artikel

Vorsorgeuntersuchungen

In Vorsorgeuntersuchungen können typische Krankheiten schneller entdeckt und behandelt und so schlimmere Folgeerscheinungen verhindert werden.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema.

Weiterlesen
Augen lasern lassen

Wenn auch Sie darüber nachdenken, in Zukunft ohne Sehhilfe zu leben, können Sie sich hier ausführlich informieren.

Wir liefern Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Augen Lasern“.

Bei uns erfahren Sie alles Wichtige von Voraussetzungen über Methoden bis hin zu Erfolgschancen.

Weiterlesen
Die Hodentorsion: Schnelle Hilfe verhindert bleibende Schäden

Die Hodentorsion gehört zu den insbesondere bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen häufig auftretenden genitalen Schädigungen.

Erfahren Sie hier mehr zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten einer Hodentorsion.

Weiterlesen