Krankenhaus Agatharied: Fortschritt in der Schilddrüsenchirurgie

Operation ohne sichtbare Narbe am Hals

Hausham - Die transorale Schilddrüsenchirurgie ist eine Idee aus Deutschland, die in Asien bis zum klinischen Einsatz weiterentwickelt wurde. Sie ermöglicht eine minimal-invasive Operation ohne Schnitt am Hals. Die Schnitte werden an der Innenseite der Unterlippe (Mundschleimhaut) gesetzt und die Drüse mittels Kameramethode entfernt. Die wenige Millimeter langen Operationswunden an der Schleimhaut heilen in der Regel schnell ab.

Privatdozent Dr. Stefan Schopf, der zusammen mit Prof. Dr. Hans Martin Schardey die EndoCATS-Methode zur endoskopischen narbenfreien Schilddrüsenchirurgie entwickelte und seit 2006 bereits über 400 Patienten endoskopisch an der Schilddrüse operiert hat, machte sich bereits 2017 mit dieser neuen und noch schonenderen Operationsmethode vertraut und schloss sich der internationalen Arbeitsgruppe zur Einführung der transoralen, narbenlosen Schilddrüsenoperation TOETVA , an. Seit Januar 2018 wird diese Operation nun auch am Krankenhaus Agatharied angeboten und erfreut sich bei den Patientinnen einer wachsenden Beliebtheit. „Wichtig ist, dass diese „narbenlosen“ Operationen mit den gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei der konventionellen, offenen Chirurgie durchgeführt werden“, sagt Priv. Doz. Dr. Stefan Schopf, der sich zusammen mit Prof. Dr. Schardey seit Jahren im eigens dafür gegründeten Institut für Chirurgische Forschung Oberbayern um die Sicherheit bei chirurgischen Eingriffen kümmert. Früher wurde die Operation über einen langen, so genannten Kocher´schen Kragenschnitt durchgeführt. In den letzten Jahren konnte auch die offene Operationstechnik jedoch soweit verfeinert werden, dass Schnitte unter drei bis vier cm die Regel sind. Durch die Schwerpunktsetzung in endokriner Chirurgie ist das Krankenhaus Agatharied deutschlandweit Vorreiter für die moderne, narbenlose, endoskopische Chirurgie der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse und der Nebenniere und konnte zahlreiche innovative und nicht zuletzt für die PatientInnen schonendere Operationsmethoden einführen bzw. diese verfeinern.