Besenreiser

Was sind Besenreiser?

ICD-10-GM I83. 9

Besenreiser sind oberflächliche, gut sichtbare Venen.

Sie zeigen sich häufig fächerförmig und erinnern an kleine Reisig-Äste, die früher zu Besen verarbeitet wurden. Es handelt sich um kleine Krampfadern und fallen unter die sogenannten C1-Varizen.

 

Sind Besenreiser gefährlich?

Besenreiser sind üblicherweise unschädlich und ein rein kosmetisches Problem.

Sie können jedoch ein Hinweis darauf sein, dass das tieferliegende Venensystem erkrankt ist.

Deswegen sollten Menschen, die zusätzliche Symptome wie Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bereich feststellen, diese Symptome zur Sicherheit abklären lassen.

 

Wie entstehen Besenreiser und wo treten diese auf?

Besenreiser entstehen, weil sich die feinen Venen erweitern. Die Veranlagung zu Besenreisern scheint vererbbar zu sein.

Es gibt jedoch auch einige Risikofaktoren, die ihr Auftreten wahrscheinlicher machen.

Darunter fallen mangelnde Bewegung, beispielsweise durch überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeiten, Übergewicht und Nikotin- und Alkoholkonsum.

Auch hormonelle Umstellungen durch Schwangerschaft und Wechseljahre oder die Anti-Baby-Pille können sie auslösen.

Lange Zeit galten sie als typisches „Frauenproblem“. Neuere Studien weisen jedoch darauf hin, dass sie unter Männern und Frauen ähnlich verbreitet sind. Mehr als jeder zweite Deutsche ist demnach davon betroffen.

Typischerweise treten Besenreiser vor allem an der Außenseite der Oberschenkel oder der Innenseite der Unterschenken, der Kniebeuge und in den Fußknöcheln auf.

 

Können Besenreiser Probleme verursachen?

Besenreiser sind üblicherweise ein rein kosmetisches Problem. Treten sie lokal sehr gehäuft auf, können sie jedoch Spannungs- und Wärmegefühle und sogar leichte Schmerzen verursachen.

Die Besenreiser können zudem darauf hindeuten, dass Probleme im Venensystem bestehen.

 

Wie läuft die Entfernung von Besenreisern ab?

Besenreiser sind in den allermeisten Fällen vollkommen harmlos und haben keinen Krankheitswert. Dementsprechend gibt es keine medizinische Indikation für eine Entfernung, jedoch empfinden manche Betroffenen diese als störend und lassen sie aus kosmetischen Gründen entfernen.

Die Entfernung von Besenreisern kann auf zwei unterschiedliche Arten geschehen:

Kleine Venen lassen sich durch einen Laser entfernen, deutlich häufiger ist jedoch die Sklerosierung (Verödung).

Dabei spritzt der Arzt ein Medikament in die Vene, die eine lokal begrenzte Entzündungsreaktion auslöst. Dadurch werden die Wände des Blutgefäßes erst verschlossen und dann durch den Körper abgebaut.

Nach der Behandlung müssen Patienten ein bis zwei Tage lang Kompressionsstrümpfe tragen.

 

Kann man Besenreiser vorbeugen?

Vielfach lässt sich das Auftreten von Besenreisern vor allem im fortgeschrittenen Alter kaum verhindern.

Bei günstigen erblichen Voraussetzungen lässt sich ihr Auftreten jedoch häufig herauszögern.

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie ausreichender Bewegung helfen dabei häufig.

 

Wo kann man Besenreiser entfernen lassen?

Ansprechpartner für die Entfernung von Besenreisern sind Dermatologen und Phlebologen.

Der Gang zu einem Phlebologen lohnt sich auch deswegen, weil es sinnvoll ist, zugrundliegende Erkrankungen auszuschließen und zu behandeln.

Sonst ist ein Wiederauftreten der Besenreiser sehr wahrscheinlich.

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Entfernung?

Die Krankenkassen übernehmen die Entfernung von Besenreisern üblicherweise nicht.

Da es sich um kein gesundheitliches, sondern nur ein kosmetisches Problem handelt, müssen Patienten die Kosten selbst tragen.

Eine Verödung der Besenreiser kostet im Schnitt zwischen 100 und 150 Euro pro Sitzung, meist werden mehrere Sitzungen nötig.

Bei einer Entfernung der Besenreiser mit dem Laser, können schnell Kosten bis zu 1.500 Euro entstehen.

 

Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheit und Medizin

Zuletzt aktualisiert: August 2022

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