Neurologie

Was ist die Neurologie?

Die Neurologie beschäftigt sich mit dem Nervensystem.

Zu diesem zählen das zentrale Nervensystem mit Gehirn und Rückenmark und das periphere Nervensystem mit der Muskulatur.

Zu ihren Aufgaben zählen auch umgebende Gefäße und Strukturen.

 

Welche Erkrankungen werden in der Neurologie behandelt?

Die Neurologie kennt viele unterschiedliche Erkrankungsgruppen.

Sie behandelt Gefäßerkrankungen im Rahmen von Schlaganfällen und Hirnblutungen.

Sie ist ebenso für Nervenverletzungen bei Unfällen oder Tumore von Gehirn und Rückenmark zuständig.

Sie behandelt die Ursache von epileptischen und anderen Anfällen und beschäftigt sich mit degenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Muskelatrophien. Auch Multiple Sklerose, Migräne, Meningitis oder Muskelerkrankungen fallen in ihren Zuständigkeitsbereich.

 

Diagnostik und Behandlungen der Neurologie

Die Neurologie hat im Laufe der Jahre viele Tests und diagnostische Verfahren entwickelt, um die Funktion des Gehirns prüfen zu können. Oft muss der Patient aktiv mitarbeiten, um die richtige Diagnose zu erleichtern.

Neurologen prüfen dann beispielsweise Reflexe, Motorik und Koordination. Zudem messen sie die Hirnströme per EEG, die Muskelfunktionen per EMG oder die Nervenleitgeschwindigkeit durch ein ENG. Um eine genaue Diagnosen stellen zu können, nutzen Neurologen bildgebende Verfahren wie MRT und CT, die wie beim Magnetoenzephalographie (MEG) auf das Gehirn spezialisiert sein können.

Sie untersuchen zudem oft nicht nur das Blut der Patienten, sondern bei einigen Indikatoren auch das sogenannte Nervenwasser im Rahmen der Liquordiagnostik. Aufgrund der Weiterentwicklung der Medizin arbeiten Neurologen heute deutlich häufiger mit Medikamenten als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall ist. 

Ein Eingriff am zentralen Nervensystem ist immer das letzte Mittel.

 

Das menschliche Gehirn ist komplex und nicht vollständig erforscht.

 

Dank bildgebender Verfahren wie CT und MRT lassen sich heute viele Krankheiten deutlich besser diagnostizieren.

Dennoch ist es eine Herausforderung, Symptome an anderen Körperteilen auf die entsprechenden Gehirnregionen zurückzuführen und eindeutige Veränderungen festzustellen.

 

 

Kommt es dennoch zu einer Operation am Gehirn, müssen Ärzte dafür den Schädel eröffnen. Typisch ist die Entfernung von Hämatomen, Tumoren und anderen Gewebeveränderungen.

Auch eine Eröffnung des Schädels, um den Hirninnendruck zu senken, ist eine recht typische, wenn inzwischen auch seltene Operation. Als Diagnosehilfe oft unverzichtbar ist die Lumbalpunktion, bei der Nervenwasser gewonnen und anschließend analysiert wird.

 

Therapeutische Mittel

Konservativ

Viele neurologische Erkrankungen lassen sich heute deutlich besser behandeln als noch vor einigen Jahrzehnten, auch wenn nicht alle Wechselwirkungen im Gehirn vollständig erklärt werden können.

Vielfach gelingt es heute bereits mit Medikamenten, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten von Erkrankungen aufzuhalten.

Auch Ergotherapie und spezielle Rehamaßnahmen helfen Patienten dabei, Symptome zu mildern und Fähigkeiten zurückzuerlangen.

 

Operativ

Die chirurgische Behandlung von neurologischen Erkrankungen ist äußerst kompliziert und erfordert viele Erfahrung.

Deswegen überlässt die Neurologie dieses Feld üblicherweise speziell ausgebildeten Neurochirurgen. Mit ihnen arbeiten sie eng zusammen, teilweise sogar in der neurologischen Abteilung.

Neurchirurgen entfernen Tumore und Neubildungen oder behandeln Gefäße, senken den Hirndruck oder behandeln Verletzungen.

Um noch bessere Operationsergebnisse zu erzielen, sind neurochirurgische Eingriffe heute häufig computerassistiert.

 

An wen kann ich mich wenden?

Ansprechpartner für Probleme mit dem Nervensystem sind Neurologen. Sie absolvieren zusätzlich zum Medizinstudium eine fünfjährige Fachausbildung. Sie können sich dann in einer Praxis niederlassen oder in einem Krankenhaus in der neurologischen Fachabteilung arbeiten.

Zusätzlich zu ihrer Grundausbildung können Neurologen diverse Zertifikate erwerben, die sie über qualifizierte Fortbildungen erwerben können. Auf diese Weise sind sie besonders gut auf Patienten vorbereitet, die an solchen Krankheiten leiden.

Häufig sind zertifizierte Weiterbildungen in der Neurologie zum Beispiel im Rahmen der Onkologie, Schlaganfall-Patienten oder Multipler Sklerose.

 

Klinken für Neurologie

Eine Fachabteilung für Neurologie befindet sich in nahezu jedem größeren Krankenhaus.

Vielfach verfügen sie sogar über mehre Fachabteilungen, darunter beispielsweise Neurochirurgie, Neuroradiologie oder Neurophysiologie. 

Wichtig für Patienten ist es, Krankenhäuser aufzusuchen, die eine hohe Anzahl an Fällen der eigenen Erkrankung im Jahr behandeln. Diese lassen sich üblicherweise von den Gesellschaften für diese Erkrankung zertifizieren.

 

Was ist die beste Klinik für Neurologie?

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Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheit und Medizin

Zuletzt aktualisiert: Juni 2022

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