Parasitologie

Malaria, Leishmanose oder Bilharziose: Es gibt viele Parasiten, die den Menschen befallen und gefährliche Krankheiten hervorrufen.

In der Fachabteilung für Parasitologie arbeiten Spezialisten für diese Organismen und die Krankheiten, die sie hervorrufen.

 

Was ist die Parasitologie?

Die Parasitologie beschäftigt sich mit Lebewesen, die parasitär leben und ihren Wirten. Dabei stehen die dadurch entstehenden Krankheiten im Mittelpunkt.

Eigenständige Fachabteilungen für Parasitologie sind in Deutschland selten.

Das liegt unter anderem daran, dass hierzulande schwerwiegende durch Parasiten ausgelöste Erkrankungen selten sind und Patienten sie eher aus dem Ausland mitbringen.

Außerdem fällt die Parasitologie in den Zuständigkeitsbereich der Infektiologie.

 

Welche Erkrankungen behandelt die Parasitologie?

Die häufigste behandlungsbedürftige durch Parasiten verursachte Erkrankung ist Malaria.

Ohnehin übertragen Mücken unterschiedlicher Arten einige wichtige Erkrankungen: Gelbfieber, Dengue, Leishmaniose und Zika sind weitere typische Infektionen durch diese Parasiten.

Sie übertragen die Viren bei Stichen. Ebenfalls von größerer Bedeutung sind diverse Wurmerkrankungen wie Fasziolose oder Bilharziose.

 

Diagnostik und Behandlungen der Parasitologie

Bei Infektionskrankheiten ist eine gründliche Diagnostik der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung.

Dafür ist eine umfangreiche Anamnese notwendig, die auch zurückliegende Reisen beinhalten muss. Bei vielen Krankheiten zeigen sich zudem typische Hautveränderungen. Der daraus resultierende Anfangsverdacht sichern dann die Mikrobiologen im Labor.

Dort lassen sich viele Parasiten über Blut- und Stuhlanalysen nachweisen.

 

Therapeutische Mittel

Konservativ

Viele Krankheiten, die durch Parasiten entstehen, lassen sich durch Medikamente heilen. Sie töten die Organismen ab und beseitigen so die Ursache.

Bei einigen Erkrankungen wirkt es sich maßgeblich auf den Behandlungserfolg, wie schnell die Krankheit behandelt wird. So ist Malaria beispielsweise grundsätzlich heilbar, die Chancen auf eine dauerhafte Heilung sinken jedoch mit ihrem Fortschreiten.

Ein immer größeres Problem bei der Behandlung sind zudem auftretende Resistenzen gegen Medikamente. 

 

Operativ

Die operative Behandlung von parasitären Erkrankungen ist selten. Eine Ausnahme stellt zystische Echinokokkose dar, bei der Zysten durch die Larve von Bandwürmern entstehen.

Diese sogenannte Finne muss vollständig entfernt werden, um eine Heilung zu erreichen.

 

Wo kann ich mich behandlen lassen?

Für die meisten parasitären Erkrankungen ist die Infektiologie die beste Anlaufstelle.

Eine eigene Fachabteilung für Parasitologie haben die wenigsten Krankenhäuser zur Verfügung. Oftmals ziehen Krankenhäuser die Unterstützung in diesem Gebiet erfahrener Mikrobiologen heran.

Sie beraten Infektiologen und tragen auch durch Labordiagnostik zum Behandlungserfolg bei.

 

Kliniken für Parasitologie

Eigene Kliniken für Parasitologie gibt es in Deutschland nicht.

Bei Erkrankungen, die nach Reisen ins Ausland auftreten, sind Tropenmediziner gute Anlaufstellen. Ist keine entsprechende Klinik in der Nähe, ist die Infektiologie zuständig.

Sie sind in der Lage, parasitäre Erkrankungen zu behandeln. Kliniken für Infektiologie mit hohen Qualitätsstandards werden durch die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) zertifiziert.

 

Was ist die beste Klinik für Parasitologie?

Sie suchen die beste Klinik für Parasitologie? Leider ist diese Fachabteilung selten und an die Infektiologie angegliedert.

In unserer Klinik-Liste finden sie renommierte Krankenhäuser für Infektiologie und somit auch parasitären Erkrankungen.
 

Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheit und Medizin

Zuletzt aktualisiert: Juni 2022

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