Wie funktioniert der Stoffwechsel?
Der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Enzymen und Botenstoffen, um verschiedenste Kreisläufe in unserem Körper zu steuern. Je nach Art des Stoffwechsels werden beispielsweise die Nahrung in ihre Bestandteile aufgespalten und umgewandelt, Blutfette und Blutzucker reguliert, Schlaf und Aktivität gesteuert oder geschädigte Zellen erneuert.
Um einen reibungslosen Stoffwechsel zu gewährleisten, benötigt der Körper Enzyme und Botenstoffe, die von bestimmten Zellen im Organismus gebildet werden. Herrscht ein Mangel oder ein Übermaß, kommt es zu einer Stoffwechselstörung. Diese kann entweder angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein. Eine Stoffwechselstörung mündet in der Regel in einer Stoffwechselerkrankung. Bei dieser können aufgrund des Ungleichgewichtes entweder schädigende Substanzen nicht mehr abgebaut oder lebensnotwendige Stoffe nicht mehr hergestellt werden.
Unterschiede Stoffwechselerkrankung und Stoffwechselstörung
Mediziner differenzieren Stoffwechselstörungen und Stoffwechselerkrankungen nach ihrer Ursache.
Genetisch bedingte und damit angeborene Krankheiten sind unheilbar und werden als Stoffwechselerkrankung eingeordnet. Sekundär erworbene Schädigungen, die Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen, können unter bestimmten Umständen reversibel sein und werden daher als Stoffwechselstörung betitelt. Erst wenn sie sich chronifizieren und die Erkrankung nicht mehr heilbar ist, sprechen Fachärzte von einer erworbenen Stoffwechselerkrankung.
Eine Stoffwechselstörung oder –erkrankung kann Muskeln, Gelenke oder Organe schädigen und unterschiedlichste Beschwerden verursachen. Zudem treten sie in jedem Alter auf. Für die meisten Krankheiten gibt es mittlerweile adäquate Therapien.
Diagnostik von Stoffwechselkrankheiten
Angeborene und erworbene Stoffwechselerkrankungen haben nicht nur verschiedene Ursachen, sondern zeigen sich auch in diversen Symptomen. Daher fällt es auch Hausärzten nicht immer leicht, die richtige Diagnose zu stellen.
In der Regel verweist dieser die Patienten bei Verdacht an die Gastroenterologie, Endokrinologie oder Rheumatologie weiter. Dort haben die Mediziner die Möglichkeit, verschiedene Hormone oder andere Blutwerte zu bestimmen und verlässliche Auskünfte über die Stoffwechsellage zu geben sowie gegebenenfalls Therapien einzuleiten.
DIE Behandlung existiert nicht, für jeden Betroffenen muss unter Berücksichtigung der Krankheit, der Ursache und der Symptome eine individuelle Therapie der Stoffwechselerkrankung gefunden werden.
Einige Krankheiten sind mit Medikamenten gut behandelbar, wobei bis zur passenden Dosis oftmals einige Zeit vergehen kann. Andere, wenige Stoffwechselerkrankungen können durch die richtige Therapie sogar geheilt werden.
Wo kann ich mich behandeln lassen?
Ansprechpartner für eine erste Diagnose ist üblicherweise der Hausarzt.
Dieser überweist seine Patienten bei den meisten Stoffwechselproblemen zu einem Endokrinologen oder zum Diabetologen.
In vielen Ärztezentren und Krankenhäusern sind die beiden Fachbereiche zudem gemeinsam vertreten. Je nach Art der Erkrankung können auch Pulmologen, Ernährungswissenschaftler oder Rheumatologen wichtiges Wissen für Diagnose und Behandlung beisteuern.
In den meisten Fällen hilft kein chirurgischer Eingriff gegen die Stoffwechselstörung. Dennoch gibt es viele Kliniken, die bei der medikamentösen Einstellung helfen oder aber typische Folgeerkrankungen behandeln.
Dafür nutzen sie üblicherweise Spezialabteilungen. Gerade Unikliniken sind für Patienten mit langer Krankheitsgeschichte und hohem Leidensdruck oft besonders gut geeignet. Denn die Mediziner hier forschen, tauschen sich international aus und prüfen oder entwickeln neue Therapien.
Erfahren Sie mehr zum Thema Stoffwechselerkrankungen.
Fazit
Stoffwechselerkrankungen sind Krankheiten, die verschiedenste Körperfunktionen und –vorgänge beeinflussen.
Ursächlich führt ein bestimmter Enzymmangel dazu, dass sich bestimmte Stoffe im Körper anreichern oder übermäßig ausgeschieden werden. Da es sehr viele Stoffwechselprodukte gibt, sind auch die Symptome der einzelnen Erkrankungen unterschiedlich.
Während weit verbreitete Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Gicht oder Erkrankungen der Schilddrüse schnell diagnostiziert werden können, sind seltene Stoffwechselkrankheiten oftmals auch für Mediziner schwer zu erkennen. In den meisten Fällen gibt es jedoch eine sehr adäquate Therapie, sodass auch Menschen mit Stoffwechselerkrankungen eine gute Lebenserwartung und Lebensqualität haben.
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