Hüftarthrose
Die Hüftarthrose (auch Coxarthrose) ist die häufigste Erkrankung der Hüfte. Circa 5 % der Bevölkerung sind davon betroffen. Bei vielen tritt diese Form der Arthrose ab einem Alter von über 50 Jahren auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Erfahren Sie hier mehr über die Arthrose im Hüftgelenk, die häufigsten medizinischen Behandlungen und was Sie bei Beschwerden in der Hüfte tun können.
Was ist Hüftarthrose?
Eine Arthrose bezeichnet den Gelenkverschleiß, das heißt die Knorpelflächen des Hüftgelenkes sind durch Abnutzungserscheinungen nicht mehr so gleitfähig wie einst.
So kommt es zu Schmerzen während der Bewegung und nach Belastungen des Gelenks.
In späteren Stadien der Erkrankung können die Schmerzen dauerhaft auftreten und eine Versteifung des Gelenks kann eintreten.
Wie macht sich eine Arthrose in der Hüfte bemerkbar?
Eine Arthrose entsteht durch eine langzeitige Überlastung des Hüftgelenks oder eine Verletzung des Gelenks, zum Beispiel durch einen Unfall.
Schwere körperliche Arbeit und Leistungssport können ebenso eine Coxarthrose begünstigen.
Eine Fehlstellung im Hüftgelenk, eine sogenannte Hüftgelenksdysplasie oder eine Hüftkopfnekrose, können auch zu einer Arthrose führen.
Das Hüftimpingement- Syndrom oder ein Labrumriss können auch Auslöser von übermäßigen Gelenkverschleiß sein und somit zu einer Arthrose führen.
Ursachen Hüftarthrose
Die meisten Arthrose sind auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen, Übergewicht ist beispielsweise eine davon.
Jedes Gelenk erleidet im Laufe der Jahre Gebrauchsspuren, in Form von Gelenkverschleiß, das ist ganz normal.
Ist das Hüftgelenk jedoch jahrelange mehr Belastung ausgesetzt, nutzt sich das Knorpelgewebe schneller ab und verursacht schon in jüngeren Jahren Probleme, wie Schmerzen in der Leiste und nach Belastung.
Die Belastbarkeit und Beweglichkeit der Hüfte nehmen ab, die Hüfte beginnt sich steif anzufühlen.
Ebenso kann eine Arthrose durch Entzündungsreaktionen oder andere Erkrankungen entstehen.
Bewegungsmangel und manche Medikamente können sich ebenfalls auf die Beschaffenheit des Knorpels auswirken.
Symptome Hüftarthrose
Erste Symptome können Leisten- oder Hüftschmerzen sein.
Diese treten anfangs nur nach starker Belastung des Gelenks auf, in späteren Stadien der Arthrose auch in Ruhe.
Schmerzt das Hüftgelenk auch noch weitere Tage nach der Belastung, kann das ein Anzeichen der Arthrose sein.
Das Gelenk fühlt sich morgens beispielsweise wie steif an, das Anlaufen fällt einem schwer. Erst nach ein paar Schritten lässt das Steifheitsgefühl nach.
In sehr fortgeschrittene Krankheitsverläufen leiden Patienten permanent unter einer schmerzenden Hüfte.
Die Hüftarthrose wird in verschieden Stadien unterteilt.
Während des Krankheitsverlaufs wird der Gelenkknorpel immer rauer und rissiger, bis irgendwann Knochen über Knochen im Gelenk reibt, dies ist sehr schmerzhaft und führt zu einer Versteifung des Hüftgelenks.
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Graduierung einer Arthose
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Grad 0: gesunde und glatte Knorpelflächen
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Grad 1: angeraute Knorpelfläche, Knorpel wird weicher durch Verlust von Knorpelgewebe
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Grad 2: Beschädigungen am Gelenkknorpel sind sichtbar, aber die Knorpelfläche über dem Oberschenkelkopf oder der Hüftpfanne ist noch intakt
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Grad 3: Mehr als die Hälfte der Knorpelflächen ist beschädigt, es entstehen Risse in den Knorpelflächen
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Grad 4: Der Knochen unter dem Knorpel ist sichtbar
Der Knochen passt sich an die Reibung im Gelenk an und es entstehen kleine Knochenauswüchse.
Die Auswüchse sorgen wiederum für einen schnelleren Verschleiß des noch vorhandenen Knorpels, unbehandelt führt eine Arthrose irgendwann zum Versagen des Hüftgelenks, es versteift ganz.
Ist die Knorpelfläche ganz abgebaut, kann sich Gelenkflüssigkeit in den Knochen einlagern oder sich in kleinen Blasen im Knochen sammeln, beides verursacht starke Schmerzen.
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Wann sollte ich mich behandeln lassen?
Eine Arthrose im Hüftgelenk sollte prinzipiell behandelt werden.
In frühen bis mittleren Stadien der Arthrose kann konservative Therapie eine Besserung erzielen.
Maßnahmen einer solchen Therapie sind beispielsweise physikalische Therapien, z.B. Wärme oder Kältetherapien, entzündungshemmende Medikamente, Bewegungsmaßnahmen, eine Stärkung der Muskeln oder eine Reduktion der Belastung auf das Gelenk.
Es gibt verschiedene Therapieansätze, welcher der geeignete ist, sollte in Absprache mit dem Arzt entschieden werden.
Zudem sollten auch persönliche Präferenzen berücksichtigt werden.
Ziel einer Behandlung ist die Schmerzlinderung, entzündliche Prozesse im Gelenk zu stoppen und die Beweglichkeit im Gelenk zu erhalten.
In späteren Stadien der Arthrose kann meist nur noch ein operativer Eingriff eine Verbesserung des Krankheitsbildes erzielen.
Sind nur Teile der Knorpelflächen beschädigt, kann eine Arthroskopie am Hüftgelenk helfen.
Ist das Gelenk in seiner Funktion und Form bereits schwer beschädigt und man erzielt mit gelenkerhaltenden Maßnahmen keine Therapieerfolge, hilft nur noch der Ersatz des Hüftgelenks. Das beschädigte Gelenk wird durch eine Prothese ersetzt.
Wie läuft die OP an der Hüfte ab?
Arthroskopie
Bei einer Arthroskopie an der Hüfte, wird durch zwei kleine Hautschnitte das Arthroskop in die Hüfte eingeführt.
Dann wird mit speziellen Werkzeugen die beschädigte Knorpelfläche geglättet und gelöste Knorpelteile aus dem Gelenk entfernt.
Nach dem Eingriff verursacht das Gelenk meist weniger Schmerzen, da die Gleitschicht der Knorpelflächen nun wieder glatter ist und sich keine freien Knorpelteile im Gelenk verhaken können.
Ebenso kann die natürliche Reproduktion von Knorpelgewebe durch kleine Bohrungen in den Oberschenkelkopf angeregt oder neue Knorpelflächen implantiert werden.
Muss das Gelenk ersetzt werden, gibt es mittlerweile schon verschiedene Operationsverfahren.
Konventionelle Operationen
Bei der konventionellen Operationstechnik wird das Hüftgelenk unter Vollnarkose oder einer Betäubungsspritze ins Rückenmark durch einen Schnitt geöffnet.
Der Chirurg legt das Gelenk frei und entfernt das beschädigte Gewebe im Gelenk, zum Beispiel abgenutztes Knochen- und Knorpelgewebe.
Bevor eine Hüftendoprothese eingesetzt werden kann, muss der Chirurg die beschädigten Knorpelflächen abfräsen, den Hüftschaft öffnen und ihn mit speziellen Fräsen bearbeiten, damit die Prothese anschließend passgenau eingesetzt werden kann.
Diese Operationsmethode dauert zwischen einer und zwei Stunden.
Minimalinvarsive Operationstechnik
Eine Hüftprothese kann mittlerweile auch durch eine minimal-invasive Operation eingesetzt werden.
Hier werden nur kleine Schnitte vorgenommen, durch die das Operationsbesteck und die Prothese eingeführt werden können. Das schont das umliegende Gewebe, die umliegende Muskulatur und alle Sehnen im Vergleich zur konventionellen Operationstechnik und begünstigt eine kürzere Heilungsdauer.
Die Prothese wird bei dieser Methode durch einen natürlichen Spalt in der Muskulatur eingesetzt, ohne dabei das umliegende Gewebe zu beschädigen.
Daraus resultieren weitere Vorteile, wie ein geringerer Blutverlust während der OP, weniger Schmerzen nach der OP und kleiner Narben nach dem Eingriff.
Allerdings kann nicht immer minimal-invasiv gearbeitet werden.
Wie lange dauert der Heilungsprozess nach einer Hüft- OP?
Der Heilungsprozess nach einer Arthroskopie hängt von der behandelten Verletzung und den persönlichen Gegebenheiten ab.
Je nach Art und Größe der Verletzung variiert die Dauer des Heilungsprozesses sehr.
Nach einer Hüftarthroskopie ist die Hüfte nach circa vier bis sechs Wochen wieder belastbar.
Eine Physiotherapie nach dem Eingriff wird empfohlen.
Nach einer Hüftprothese dauert der Heilungsprozess zwischen drei und sechs Monaten, je nach Prothesenart, Operationsmethode und persönlichen Veranlagung der Patienten.
Nach dem Eingriff bleibt man zwischen fünf und zehn Tagen im Krankenhaus, anschließend sollte eine circa dreiwöchige Reha durchgeführt werden.
Bei Bedarf wird diese auch verlängert.