Fettabsaugung

Was ist eine Fettabsaugung?

Bei einer Fettabsaugung oder Liposuktion löst der Chirurg Fettgewebe unter der Haut und saugt es mithilfe einer feinen Kanüle ab.

Typische Stellen für diese Schönheitsoperation sind Bauch, Oberschenkel, Oberarm, Hüfte, Po und Taille. Männer entscheiden sich häufiger für Fettabsaugungen an Brust, Bauch oder Kinn.

Eine Fettabsaugung ist entgegen der landläufigen Meinung keine geeignete Methode für den Gewichtsverlust.

Die Fettabsaugung ist bei konkreten „Problemzonen“ am effektivsten. Ihre Ergebnisse sind besser, wenn Patienten ihr Gewicht halten oder bereits durch eine Diät reduziert haben. 

 

Kosten einer Fettabsaugung

Fettabsaugungen kosten mindestens rund 1.000 Euro.

Die Kosten können jedoch auch auf das Zehnfache ansteigen, je nach Komplexität und Ausmaß des Eingriffes. Klinikkosten und Narkosekosten kommen zusätzlich zu diesem Betrag hinzu.

Kleinere Eingriffe können häufig ohne Narkose und ambulant durchgeführt werden. Sie dauern selten länger als eine halbe Stunde. Größere Eingriffe können vier Stunden oder länger dauern und erfolgen dann häufig unter Vollnarkose.

 

Kostenübernahme der Krankenkassen

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten vor allem beim Lipödem, vorausgesetzt der Patient hat einen BMI von unter 35 und das Krankheitsbild ist ausgeprägt.

Bei einem Lipödem handelt es sich um eine Erkrankung des Fettgewebes, die voranschreitet und zunehmend schmerzhaft ist. Das Fettgewebe vermehrt sich an Beinen, Gesäß und Armen und führt zu einer Disproportion zum Köperstamm. Die Neigung zu Hämatomen ist vergrößert.

Das Risiko bei einer Liposuktion lässt sich erheblich senken, wenn der Operateur erfahren ist. 

 

Wie läuft eine Fettabsaugung ab?

Bei der Fettabsaugung kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz.

Die Tumeszenzanästhesie wird am häufigsten genutzt.

Hierbei spritzt der Arzt bis zu mehrere Liter eines Gemisches in das Unterhautfettgewebe der entsprechenden Körperregion. Das Gemisch besteht aus Betäubungsmittel, Kochsalzlösung, steriles Wasser und üblicherweise auch Adrenalin. Es geht mit den Fettzellen eine Art Emulsion ein, die dann mit einem leichten Sog und speziellen Kanülen entfernt werden kann. Zugleich stillt es Blutungen und lindert Schmerzen.

Deutlich einfacher, aber weniger schonend ist die „Trockenen Methode“.

Hierbei saugt der Chirurg das Fett mit einer stärkeren Vakuumpumpe ab, was deutlich weniger schonend ist. Bei der Supernass-Technik wird mehr Flüssigkeit als bei der Tumeszenztechnik injiziert, allerdings enthält das Gemisch hier kein Betäubungsmittel. 

Bei der Ultraschall-Liposuktion (UAL oder VASER) setzt der Chirurg ein spezielles Handstück ein, in das die Kanüle eingesetzt wird. Ein ultraschallerzeugender Adapter verflüssigt das Fett durch Ultraschallenergie. Sie eignet sich sehr gut für feinfaserige Köperpartien und wird deswegen bevorzugt an Brust und Rücken eingesetzt. Diese Methode kann auch mit der Tumeszenzmethode kombiniert werden. Genauso ist es möglich, einen vibrierenden Adapter bei der vibrationsassistierten Liposektion (VAL oder PAL) einzusetzen. 

Kanülen sind ein wichtiger Faktor bei der Liposektion. Größere Kanülen mit 3 bis 8 mm Durchmesser sparen Zeit. Mikrokanülen mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 mm gelten als deutlich schonender für den Patienten, die Arbeit mit ihnen ist jedoch deutlich aufwändiger.

Grundsätzlich gilt jedoch: Jede Methode hat Vor- und Nachteile. Es kann jedoch keine wissenschaftlich belastbar nachweisen, dass sie bessere Ergebnisse erzielt als andere.


 

Kliniken für Schönheits Operationen

Heilungsdauer nach einer Fettabsaugung?

Nach der Fettabsaugung sind leichte Schmerzen, Blutergüsse und Schwellungen üblich. Patienten können schon nach zwei Tagen am Alltagsleben teilnehmen, müssen jedoch rund sechs Wochen lang ein Kompressionsmieder tragen.

Es verhindert, dass in den durch die Liposektion entstandenen Hohlräume Narben und Knoten entstehen. Sport ist in den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff tabu.

Das tatsächlich Ergebnis der Operation ist erst nach sechs bis neun Monaten sichtbar, wenn alle Schwellungen zurückgegangen und die Narben verheilt sind.

 

Welche Risiken birgt eine Fettabsaugung?

Liposuktionen sind risikoarm, seitdem sie mit stumpfen Kanülen durchgeführt werden.

Die Vollnarkose kann durch Überempfindlichkeitsreaktionen ein Risiko darstellen. Außerdem wird es mitunter notwendig, den Flüssigkeitsverlust durch Infusionen oder Blutkonserven auszugleichen.

Die operierten Stellen können berührungsempfindlich und taub sein. Vor allem bei der Liposuktion von Lipödem ist das Risiko für Komplikationen erhöht.

 

Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheit und Medizin

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