Magengeschwür

Wie entsteht ein Magengeschwür und was kann ich dagegen tun?

Erfahren Sie hier mehr zum Thema. 

 

Was ist ein Magengeschwür?

Bei einem Magengeschwür (Ulkus) ist eine Wunde in der Magenschleimhaut.

In der Regel entstehen sie durch zu viel Magensäure und/oder eine Besiedelung durch das Bakterium Helicobacter pylori. Auch der Zwölffingerdarm, der an den Magen anschließt, kann davon betroffen sein. Dann sprechen Mediziner von einem Ulcus duodeni. Tritt das Geschwür im Magen auf, handelt es sich um ein Ulcus ventriculi. 

 

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Symptome und Diagnose eines Magengeschwürs

Sowohl Zwölffingerdarm- als auch Magengeschwür äußern sich in Schmerzen im Oberbauch, vor allem nach dem Essen. Reflux ist eine häufige Begleiterscheinung. Blut im Stuhl kann auftreten, ist jedoch nicht immer sichtbar. Völlegefühl und ein frühes Sättigungsgefühl sowie Appetitlosigkeit gehören ebenfalls zu den typischen Symptomen.

In schlimmen Fällen führt das Magengeschwür zu Übelkeit und Erbrechen. Noch wichtiger ist, dass Helicobacter pylori als bedeutender Risikofaktor für ein Magenkarzinom gilt.

Die Diagnose stellt der Arzt, in dem er auf unterschiedliche Arten versucht, das Bakterium nachzuweisen. Dafür prüft er beispielsweise den Atem im Rahmen eines Harnstoff-Atemtests nach spezifischen Stoffwechselprodukten, die Helicobacter erzeugt. Oder er ermittelt im Stuhl typische Antigene. Eine Biopsie während einer Magenspiegelung ermöglicht, das ganze Bakterium zu identifizieren.

 

Wie wird ein Magengeschwür behandelt?

Um Helicobacter in den Griff zu bekommen, erhalten Patienten Antibiotika im Rahmen der sogenannten Eradikationstherapie. Lässt sich der Keim so nicht bekämpfen, verschreiben Gastroenterologen ein zweites Antibiotikum. Ist das Bakterium danach immer noch nachweisbar, entnimmt der Gastroenterologe in einer Magenspiegelung eine Gewebeprobe und sendet diese ins Labor. Ziel ist es dann, herauszufinden, welches Antibiotikum gegen den entsprechenden Keim hilft. 

Außerdem verordnen Ärzte einen Protonenpumpenhemmer, der die Produktion von Magensäure hemmt. Weil dadurch im Magen ein weniger saures Milieu herrscht, kann sich die Magenschleimhaut regenerieren. Dieses Arzneimittel kommt ebenso zum Einsatz, wenn das Magengeschwür nicht durch Helicobacter entstanden ist, sondern beispielsweise durch Medikamente. Auf diese Weise heilt der Ulkus dann oft von allein aus. 

 

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Die OP bei einem Magengeschwür

Früher war es üblich, Magengeschwüre zu operieren. Heute findet eine Operation oft nur noch dann statt, wenn das Geschwür besonders hartnäckig ist.

Möglich wurde dies dadurch, dass die medikamentöse Behandlung inzwischen in den meisten Fällen ausreicht. Heute noch häufig ist die Magenspiegelung bei blutenden Geschwüren. Der Arzt unterspritzt die Blutungsquelle mit einem Medikament, das die Blutgefäße verengt und die Blutung so stoppt. Alternativ behandelt er es mit Laser oder Fibrinkleber. 

Sollte das nicht ausreichen, bleibt eine offene Operation das Mittel der Wahl. Die einzige zwingende Operationsindikation ist jedoch der Magendurchbruch. Eine schnelle Behandlung ist dann unumgänglich, weil dieser eine Bauchfellentzündung verursachen kann und lebensgefährlich ist. Bei dieser OP entfernen Chirurgen einen Teil des Magens und durchtrennen den Vagusnerv. Dadurch wollen Ärzte die Produktion von Magensäure verringern. Anschließend vernähen sie den Restmagen mit dem Zwölffingerdarm. 

Die Operation dauert zwischen zwei und sechs Stunden. Patienten verlassen das Krankenhaus oft schon innerhalb einer Woche wieder. Zu Beginn müssen sie sich im Rahmen eines Kostaufbaus vorsichtiger ernähren. Später sind bei einer erfolgreichen Operation keine Einschränkungen mehr spürbar.

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Über die Autorin

Sarah Kreilaus

Fachautorin für Krankenhaus.de für Themen rund um Gesundheitsthemen und Medizin

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